TAKAHASHI TSC 225

Schmidt Cassegrain 225 F/D 12

 

 

 

Nach wenigen Wochen Entdeckungsreise und reichhaltiger Lektüre wurde mir schnell klar, dass die Himmelsbeobachtung erst bei einer Öffnung von ab 200mm interessant wird.
Die Werbebroschüre von Intercon Spacetec erklärt dies übrigens sehr gut. Aber bei welchem Instrument kann ich nichts falsch machen? Die Schmidt/Cassegrains amerikanischer Herkunft wurden des öfteren kritisiert wegen ihrer Qualitätsstreuung, sodass ich hier als Nichtfachmann eine gewisse Zurückhaltung hatte. Das in Colmar ansässige Geschäft Optique Unterlinden bot mir damals einen   gebrauchten 9-Zoll Schmidt-Cassegrain der Marke Takahashi an, dessen Kauf ich nicht bereuen sollte. Mir wurde mit der Zeit klar, dass es sich um ein sehr gutes Teleskop handelt, mit dem man sogar bei 500fach noch gestochen scharfe Bilder sehen kann.
Dieser Tubus wurde nur wenige Jahre hergestellt, da eine lukrativer Vertrieb offenbar nicht möglich war. In der Tat soll die manuelle Feinarbeit so kostspielig gewesen sein, dass der Verkaufspreis zum Handicap wurde.  
Das Polieren der Schmidtplatte allein soll über zwanzig Stunden Handarbeit erfordert haben.
So wurde dieser einzige von Takahashi hergestellte Schmidt/Cassegrain nur in wenigen hundert Exemplaren auf den Markt gebracht und von der neuen Mewlon-Reihe ersetzt.

Mit seiner EM-200-Montierung stellt der TSC 225 ein sehr kompaktes und leicht zu beherrschendes Tandem dar. Die deutsche Montierung EM-200 trägt problemlos die 11 kg des Tubus mit Zubehör. Eine Besonderheit der Montierung ist das sehr präzise Polfernrohr, mit dem die Einnordung in ein paar Sekunden so genau erzielt wird, dass eine Langzeitbelichtung von bis zu einer Stunde möglich ist.


Für die Astrofotographie benutze ich oft die sensationelle Barlow FFC von Baader. Es ist wirklich ein sehr gutes Teil, mit dem man mithilfe von Verlängerungstuben einen Vergößerungsfaktor zwischen drei und acht erzielen kann. Auch visuell passt diese Barlow sehr gut zum Baader-Großfeldbino für höhere Vergrößerungen. Praktisch dabei ist, dass die Barlow als 2-Zollansatzstück am Bino in den Okularschlitten eingesteckt wird und somit kostbarer Fokussierweg gewonnen wird.

 

Wie es denn so ist, wuchsen die Ansprüche mit der Zeit, und die visuellen Eindrücke, die sich mit Großdobsons bis 600mm ins Gedächtnis eingeprägt hatten, verlangten nach mehr Licht.
Da ich aber mittlerweile auch fotografisch dabei war, sollte eine neue größere Optik visuell und fotografisch benutzbar sein.

 

 


So entstand das Projekt eines 400er Dobsons mit einer Äquatorialplattform.
Die Optik ließ ich speziell anfertigen und kann nur sagen, dass ich auch hier nicht enttäuscht wurde. Ein unabhängiges Gutachten, das ich in Deutschland anfertigen ließ, bescheinigt eine quasi bilderbuchhafte Parabel und eine ultraglatte Oberfläche, die in einem Phasenkontrasttest abgebildet wurde.


Ich möchte noch betonen, dass ich mittlerweile visuell nur noch beidäugig im Bino arbeite, da gerade wegen des hohen Beobachtungskomforts wesentlich mehr Details wahrnehmbar sind.
Mir ist bis heute nicht klar, wiese so manch ein Amateur Unsummen für teure Okulare auszugeben bereit ist und nie an den Kauf eines Binos gedacht hat.

 

Seit 2006 habe ich nun einen Dobson mit 60 cm-Spiegel.

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Rolf